Der Wasserbüffel

Seine lateinische Bezeichnung lautet Bubalus bubalus. Zoologisch gehört er in die Ordnung der Paarhufer, Unterordnung der Wiederkäuer und schlussendlich in die Familie der Rinder. Die Familie der Rinder wird in die Gattungen der eigentlichen Rinder, Bisons und Büffel unterteilt. Diese sind untereinander nicht kreuzbar. Das ist der Grund, weshalb die Wasserbüffel in ihrer Urtümlichkeit und Robustheit erhalten blieben. In der freien Natur existieren der afrikanische und asiatische Wildbüffel. Vor ca. 8000 Jahren wurde der asiatische domestiziert und diente als Arbeitstier z.B. in den Reiskulturen. In der Zeit von Alexander dem Grossen vor mehr als 2000 Jahren kamen solche Tiere nach Europa. Die Römer und Italiener erkannten die besondere Milch und ent- wickelten daraus den legendären Mozzarella di Bufala.

Angepasst an sumpfige Lebensräume

Wasserbüffel sind von ihrem ursprünglichen Lebensraum her an sumpfige Gebiete angepasst. Sie fressen gerne Sumpf- und Röhrichtpflanzen, welche beispielsweise unsere Kuhrassen nicht oder nur ungern verbeissen und verwerten die Nährstoffe daraus sehr gut. Wasserbüffel wachsen etwa halb so schnell wie die heutigen inten- siven Rinderrassen, sie sind daher speziell auch für die extensive Haltung geeignet (magere Futterqualitäten,kein Kraftfutter und keine Zusatzstoffe). In der extensiven Bewirtschaftung von sumpfigen Naturschutzgebieten werden sie daher seit etwa 10 Jahren in Zusammenarbeit mit Pro Natura als “Biorasenmäher“ eingesetzt.

Anzahl Betriebe in der Schweiz

In der Schweiz gibt es unterdessen etwa 35 Bauernhöfe mit Wasserbüffeln, je nach Betrieb steht die Milch- oder Fleischproduktion im Vordergrund. Da bei der Tierzucht auf 30 bis 40 Weibchen ein männliches Tier (Stier, Muni) ausreicht, kommen die an- deren Männchen früher oder später in die Metzgerei. In der Mutterkuhhaltung im Fa- milienverband, bei der die Fleischproduktion im Vordergrund steht, werden die jun- gen männlichen Tiere bis ins sogenannte Rinderalter gehalten. Sie erreichen die Schlachtreife mit etwa 18 bis 24 Monaten. Bis zu diesem Alter verbringen die Tiere die Zeit auf der Weide in der Natur oder sind im Winter in einem Stall mit genügend Auslauf und werden mit Heu gefüttert.

Büffelmilch

Werden Wasserbüffelkühe gemolken, wachsen die Kälber getrennt von der Mutter in der Gruppe auf. Die jungen weiblichen Kälber werden für die künftige Milchproduk- tion nachgezogen. Die jungen männlichen Tiere kommen im Alter von etwa 5 Wo- chen in einen Aufzuchtbetrieb oder bleiben auf dem Ursprungshof. Bis zur Schlacht- reife im Alter von 8 bis 10 Monaten werden die Kälber auf der Weide oder in einem hellen Stall mit genügend Auslauf ins Freie gehalten. Die Fütterung ist absolut art- und altersgerecht und ab dem 3. Monat steht neben Milch auch Gras und Heu zur Verfügung.

Bei Haltung und Transport steht das Tierwohl an erster Stelle. Die Landwirtschafts- betriebe haben zur Hälfte die Bio- oder IP-Zertifizierung, durch die extensive Haltung erfüllt aber auch ein konventioneller Hof nahezu diese Bedingungen.